Nur wenn es wirklich irgendwo schön schnell wurde konnte er sich entspannen und glückliche Momente genießen, erzählte mir Valentin (Name geändert) kürzlich. Für einen 13 jährigen Jungen sicher zunächst keine ungewöhnliche Aussage. Als er aber über seine üblichen Alltagsgefühle sprach geriet er ins stocken. Er liebte die rauschenden Geschwindigkeitsmomente so sehr, weil es Momente waren, in denen er seine Angst nicht spüren musste. Wenn er mit seinem Mountainbike den Berg ohne zu bremsen runter raste oder mit seinem Pferd über eine längere Strecke galoppierte hörte es wenigstens für kurze Zeit auf, das prickelnde Angstgefühl unter der Haut und brachte Erleichterung.
Seit ein naher Angehöriger verstorben war spürte er diese Angst immer unter seiner Haut. Am schlimmsten war es in der Schule, wenn es wieder einmal langweilig war und er zu wenig Ablenkung fand.
Wenige Wochen vor dem Tod des Familienmitglieds hatte Valentin Geburtstag. Er wollte an diesem Tag seine ganze Familie zu seinem Geburtstag einladen. Alle versammelten sich zum gemeinsamen Abendessen. Auch der bereits schwer kranke Verwandte. Valentin wusste, dass er auf viele Sachen verzichten musste und nicht alles essen durfte. Dieser wollte aber an Valentins Geburtstagsfeier einmal eine Ausnahme machen und mit allen Gästen das Gleich essen.
Seit er bald drauf gestorben war, machte sich Valentin solche Vorwürfe, dass er vielleicht am Tod des Verwandten Schuld sein könnte, weil er nicht verhindert hatte, dass dieser Dinge aß, die ihm möglicherweise nicht gut getan haben. Tatsächlich war der Patient seit Monaten schwer krank und rechnete selbst bald mit seinem Ableben.
Emotional hatte Valentin aber diese Schuld gespeichert, so dass ihm rationale Erklärungen nicht aus der Sackgasse helfen konnten.
Schuldgefühle, die du in deinem Leben herum trägst belasten dich und erzeugen Angst. Versuche diese Schuldgefühle zu lösen, um dein volles Potenzial leben zu können ☺
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